Sexual-Erziehung

Sexual-Erziehung ist ein wichtiger Teil der Erziehung.

Dazu gehört:

  • Biologisches Wissen:

Was ist Sexualität?
Wie funktioniert mein Körper?
Woher kommen die Babys?

  • Regeln und Werte:

Wie wollen wir mit Sexualität umgehen?
Welche Regeln gelten in unserer Familie, in unserer Gesellschaft oder in unserer Religion?

Es ist wichtig, dass Eltern und Lehrpersonen mit Kindern über Sexualität sprechen und ihre Fragen beantworten.
Sonst suchen die Kinder im Internet nach Informationen.
Dabei finden sie oft Inhalte, die für Kinder nicht passen.

Über Sexualität reden

Viele Erwachsene fühlen sich überfordert, wenn Kinder Fragen zu Sexualität stellen.
Vielen Erwachsenen fällt es schwer, über Sexualität zu sprechen.
Weil sie das nicht gelernt haben und weil sie selbst nicht gut aufgeklärt worden sind.
Sachbücher für Kinder können Ihnen dabei helfen, die richtigen Worte zu finden.

Und wenn Kinder keine Fragen stellen?
Dann brauchen sie trotzdem Informationen über Körper und Sexualität.
Das ist so ähnlich wie bei der Verkehrs-Erziehung:
Manche Kinder fragen nie: „Warum ist die Ampel rot?“
Trotzdem müssen sie wissen, was das bedeutet.
Weil es lebenswichtig ist.

Informationen zur richtigen Zeit

Im Kindergarten-Alter wollen Kinder wissen, wo die Babys herkommen.
Im Volksschul-Alter ist die Vorbereitung auf die Pubertät wichtig.
Liebe, Beziehung und Sexualität sind wichtige Themen und brauchen Platz in der Erziehung. In jedem Alter.

Beziehungen

In der Familie und mit Freunden lernen Kinder viel über Beziehungen:
Wie zeigen wir, dass wir uns gern haben?
Wie nehmen wir Rücksicht auf andere?
Was machen wir, wenn wir einen Streit haben?

Gefühle

Helfen Sie Ihren Kindern dabei, über Gefühle zu sprechen.
Auch über „schwierige“ Gefühle wie Wut, Angst oder Scham.
Zeigen Sie Ihren Kindern, was sie mit diesen Gefühlen machen können:
Zum Beispiel in ein Kissen schlagen, wenn sie wütend sind.
Oder mit den Eltern kuscheln, wenn sie traurig sind.

Vielfalt

Menschen sind verschieden und das ist gut so.
Auch bei Liebe und Sexualität sind Menschen verschieden:

  • Viele Menschen verlieben sich in Menschen vom anderen Geschlecht (heterosexuell),
    manche verlieben sich in Menschen vom gleichen Geschlecht (homosexuell)
    und manche verlieben sich in beide Geschlechter (bisexuell).

Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.

  • Manche Menschen fühlen ein anderes Geschlecht als das, was bei der Geburt festgestellt wurde.
    Das nennt man Transgender.
  • Manche Menschen sind nicht eindeutig männlich oder weiblich, sondern haben Anteile von beiden Geschlechtern im Körper.
    Das nennt man Inter-Geschlecht.

Hier finden Sie weitere Informationen: 

 Im Körper wohlfühlen

Toben, Kuscheln, Spaß-Raufen, Massage, Essen, Gerüche:
Das alles hilft Kindern und Jugendlichen dabei, dass sie sich in ihrem Körper wohlfühlen.
Auch wenn sie ihren Körper gerade nicht so schön finden, zum Beispiel in der Pubertät.

Geschlechter-Rollen

Sprechen Sie mit Ihren Kindern darüber, was Frau-Sein und Mann-Sein bedeuten kann.
Und dass es ganz anders sein kann als das, was sie in Casting-Shows oder Fernseh-Serien sehen.

Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, ob es lieber mit Puppen oder mit Autos spielt.
Ob es lieber zum Fußball oder zum Ballett geht.
Oder ob es Auto-Mechanikerin oder Kranken-Pfleger werden möchte.

Medien und Sexualität

Kinder sind sehr geschickt mit Handy und Computer.
Trotzdem sollen Eltern ihre Kinder nicht allein lassen damit.

Wo sollen Eltern aufmerksam sein?

  • Online-Spiele: Mit wem spielen und chatten die Kinder?
  • YouTube: Passen die Inhalte für das Alter der Kinder?
  • Pornografie: Viele Kinder stoßen auf Pornos, wenn sie im Internet unterwegs sind.
    Erklären Sie, dass ein Porno keine Doku ist, sondern eine Art von Action-Film.

Was können Eltern tun?

  • Darüber reden, was den Kindern im Internet gefällt und was sie im Internet machen.
  • Klare Regeln ausmachen.
  • Hilfe anbieten: „Wenn du im Internet etwas Unangenehmes erlebst, dann komm zu mir.“

Sexualität und Verantwortung

Wenn es um Sexualität geht, sind Grenzen wichtig:
Die eigenen Grenzen und die Grenzen von anderen Menschen.

Achten Sie bei Kindern auf die Scham-Grenzen:
Vielleicht möchte Ihr Kind im Badezimmer allein sein und die Türe zusperren.
Oder es möchte nicht im Sportverein duschen, sondern lieber zuhause.
Scham ist ein natürlicher Teil der Entwicklung.

Schutz vor sexuellem Missbrauch

Sexueller Missbrauch bedeutet:
Ein Erwachsener macht sexuelle Handlungen mit einem Kind.
Zum Beispiel an Penis oder Scheide berühren, mit dem Kind Pornos anschauen oder das Kind zwingen, dass es die erwachsene Person an Penis oder Scheide anfasst.

Meistens kennt das Kind den Täter oder die Täterin.
Das kann zum Beispiel ein Onkel sein oder eine Nachbarin oder ein Sport-Trainer.
Deshalb hilft es nicht viel, wenn man Kindern sagt, dass sie nicht mit Unbekannten mitgehen sollen.

Kinder sollen wissen, was Sexualität ist.
Sie sollen wissen, dass Erwachsene das nicht mit Kindern machen dürfen.
Dann können sie sich Hilfe holen, wenn sexueller Missbrauch passiert.
Wenn Kinder früh aufgeklärt sind, sind sie auch früh geschützt