Leitbild

UNSER LEITBILD – UNSERE VERANTWORTUNG

In unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen sprechen wir über die positiven Seiten der Sexualität ebenso wie über die negativen, über einvernehmliche Handlungen ebenso wie über sexualisierte Gewalt.

 

Dabei orientieren wir uns an den Grundsätzen ganzheitlicher Sexualaufklärung nach den WHO Standards:

  1. Sexualaufklärung ist altersgerecht hinsichtlich Entwicklungs- und Wissensstand der jungen Menschen und berücksichtigt kulturelle, soziale und genderspezifische Gegebenheiten. Sie entspricht der Lebenswirklichkeit junger Menschen.
  2. Sexualaufklärung basiert auf einem Ansatz, der sich an (sexuellen und reproduktiven) Menschenrechten orientiert.
  3. Sexualaufklärung basiert auf einem ganzheitlichen Konzept des Wohlbefindens, das auch die Gesundheit einschließt.
  4. Sexualaufklärung orientiert sich eindeutig an der Gleichstellung der Geschlechter, an Selbstbestimmung und Anerkennung der Vielfalt.
  5. Sexualaufklärung beginnt mit der Geburt.
  6. Sexualaufklärung ist als Befähigung von Individuen und Gemeinschaften und damit als Beitrag zu einer von Mitgefühl und Gerechtigkeit geprägten Gesellschaft zu verstehen.
  7. Sexualaufklärung basiert auf wissenschaftlich korrekten Informationen.

Sexualaufklärung strebt folgende Ziele an:

  1. Sie trägt zu einem sozialen Klima bei, das sich durch Toleranz, Offenheit und Respekt gegenüber Sexualität, verschiedenen Lebensstilen, Haltungen und Werten auszeichnet.
  2. Sie fördert die Achtung vor der Vielfalt und Verschiedenheit der Geschlechter sowie das Bewusstsein für sexuelle Identität und Geschlechterrollen.
  3. Sie befähigt die Menschen, informierte Entscheidungen zu treffen und entsprechend eigen- und partnerverantwortlich zu handeln.
  4. Sie trägt bei zum Bewusstsein für und zu Kenntnissen über den menschlichen Körper, seine Entwicklung und Funktionen, insbesondere in Bezug auf Sexualität.
  5. Sie befähigt die Menschen, sich als sexuelle Wesen zu entwickeln. Dies bedeutet zu lernen, Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, Sexualität lustvoll zu erfahren sowie die eigene Geschlechterrolle und sexuelle Identität zu entwickeln.
  6. Sie stellt angemessene Informationen bereit über die körperlichen, kognitiven, sozialen, emotionalen und kulturellen Aspekte der Sexualität, über Verhütung und die Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen, HIV und sexueller Nötigung.
  7. Sie vermittelt die nötigen Lebenskompetenzen, um mit allen Aspekten von Sexualität und Beziehungen umgehen zu können.
  8. Sie verbreitet Informationen über den Zugang zu Beratungs- und medizinischen Leistungen, insbesondere bei Problemen und Fragen zur Sexualität.
  9. Sie regt eine Reflexion über Sexualität und unterschiedliche Normen und Werte hinsichtlich der Menschenrechte an, damit eine eigene, kritische Haltung entwickelt werden kann.
  10. Sie unterstützt die Fähigkeit, (sexuelle) Beziehungen aufzubauen, die sich durch gegenseitiges Verständnis und Respekt für die Bedürfnisse und Grenzen des Gegenübers auszeichnen, und gleichberechtigte Beziehungen zu führen. Dies trägt dazu bei, sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt vorzubeugen.
  11. Sie befähigt, über Sexualität, Emotionen und Beziehungen zu kommunizieren und unterstützt die Entwicklung der dafür notwendigen Sprachkompetenz.

 

All unsere Angebote umfassen – in unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und dem Alter angepasst – sowohl den Aspekt der sexuellen Bildung / der Sexualpädagogik als auch den Aspekt der Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch und sexualisierter Gewalt.

Unser wichtigstes Anliegen in der Sexualpädagogik ist es, dass junge Menschen eine Sprache finden, um sich über ihre Wünsche, Ängste und individuelle Grenzen austauschen zu können. Wir als Externe, die in keinerlei Machtverhältnis zu den Schüler*innen stehen und ihnen keine Noten geben, können Safe Spaces öffnen: alles kann gefragt werden, auf alles gibt es altersgemäße Antworten.

(lesen Sie weiter unter: „Sexualpädagogik“)

In der Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch / sexualisierter Gewalt an Kindern sehen wir die Enttabuisierung dieses Themas sowie die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenz als wichtigste Faktoren. Deshalb binden wir Eltern und Pädagog*innen in unsere Arbeit mit ein.

(lesen Sie weiter unter: „Prävention“)

Zentrale Grundsätze unserer Arbeit sind Gewaltfreiheit, gegenseitige Wertschätzung, Respekt, Freiwilligkeit und Transparenz – so werden beispielsweise in unseren Elternabenden alle verwendeten Methoden und Materialien vorgestellt. Workshops für Kinder und Jugendliche werden immer ergänzt durch Elternabende sowie Gespräche und Coachings für Pädagog*innen.

Ein gutes Miteinander aller Bezugspersonen – wie es auch vom Grundsatzerlass Sexualpädagogik  gefordert wird – ist uns ebenso wichtig wie die Einbeziehung externer Expert*innen – besonders bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch.

Regelmäßige Hospitationen und Supervisionen sowie laufende Fort- und Weiterbildungen des Teams sichern unsere Qualität. Die Salzburger Bildungsdirektion hat unsere schulischen Angebote als pädagogisch wertvoll eingestuft.